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Ich übergehe unzählige andere unerhörte Grausamkeiten, welche die sogenannten Christen in diesem Reiche verübten; denn kein menschlicher Verstand würde sie alle fassen können. Nur dies einzige führe ich zum Beschluß noch an. Als alle diese teuflische Barbaren, welche die Schätze Peru’s verblendeten, in vollem Taumel abmarschirt waren, fand sich Pater Jacobo vom Franziskaner-Orden, nebst vier andern seiner Mitbrüder, bewogen, dies Reich zu besuchen. Sie sämtlich hatten die Absicht, die Ueberbleibsel jenes Volkes, welche nach einer so höllischen Weinlese, wie die Spanier gehalten, und nach so vielen Mordthaten, welche sie sieben ganzer Jahre nach einander begangen hatten, noch vorhanden waren, zu sammlen, zu trösten, ihnen Jesum Christum zu predigen, und sie demselben zuzuführen. Ich glaube, daß dies die nehmlichen Geistlichen waren, zu welchen gewisse Indianer der Provinz Mexico im Jahr eintausend fünfhundert vier und dreißig einige Abgeordnete schickten. Sie fanden nehmlich für gut, besagte Geistliche in ihr Land zu berufen, damit sie ihnen richtige Begriffe von dem einzigen Gott beybringen möchte, welcher der wahre

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/109&oldid=- (Version vom 31.7.2018)