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sie sollten sich hinwegbegeben. Allein diese wollten nicht, sondern machten vielmehr den Indianern weis, diese nehmlichen Geistlichen hätten sie dorthin berufen; welches die abgefeimteste Bosheit war. Endlich beschlossen die Indianer, diese Mönche zu ermorden; sie entflohen aber bei Nachtzeit mit Beyhülfe einiger Indianer, welche sie warnten. Als sie fort waren, und die Indianer sowohl die Tugend und Unschuld dieser Geistlichen, als die Bosheit der Spanier einsahen, schickten sie ihnen Boten auf funfzig Meilen nach, liessen sie bitten, zurückzukommen, und ihnen das Schrecken, welches man ihnen verursacht habe, zu verzeihen. Die Geistlichen, welche sehr eifrige Knechte Gottes und sehr besorgt um diese Seelen waren, glaubten ihnen, kamen wieder in ihr Land zurück, wurden von den Indianern wie Boten des Himmels empfangen, aufs beste bedient, und blieben nachher noch vier bis fünf Monate daselbst.

Da nun aber erwähnte Christen dies Land durchaus nicht verlassen wollten, sie auch der Vicekönig, trotz allem, was er anwandte, und ungeachtet er sie für Landesverräther erklärte, daraus nicht vertreiben konnte, weil es in weit

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 116. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/116&oldid=- (Version vom 31.7.2018)