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Sancta Marta.

Die Provinz Sancta Marta war ein Land, wo die Indianer sehr viel Gold besaßen; denn es ward sowohl hier als in der benachbarten Gegend häufig gefunden, und die Indianer legten sich darauf, es zu sammlen. Deswegen liessen die spanischen Barbaren vom Jahre eintausend vierhundert acht und neunzig, bis auf gegenwärtiges Jahr eintausend fünfhundert zwei und vierzig, es sich allemal sehr angelegen seyn, mit ihren Schiffen dort anzufahren, die Einwohner dieses Landes zu überfallen, zu plündern, zu morden und ihnen ihr Gold abzunehmen. Dann gingen sie unverzüglich wieder zu Schiffe, landeten bald da, bald dort, verheerten gemeiniglich die Seeküste, oder drangen doch nur wenige Meilen ins Land. So machten sie es bis zum Jahre eintausend fünfhundert drei und zwanzig, in welchem sich einige spanische Tyrannen dort festsetzten. Da nun dies Land, wie gesagt, sehr goldreich war, so folgten ihnen bald verschiedene Befehlshaber nach, wovon der eine immer grausamer als der andere war. Es schien nicht anders, als wetteiferten sie mit einander, wer die größten

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/118&oldid=- (Version vom 31.7.2018)