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bringen, daß sie ihren Beherrscher, nebst allen, welche er bei sich hätte, wieder bekämen. Gott fügte es, daß bald darauf ein Schiff dort anlegte, damit diejenigen, welche die Regierungsgeschäfte besorgten, desto weniger Entschuldigung fänden. Sie schrieben an die Geistlichen nach Hispaniola, baten, flehten einmal über das andere um Hülfe; allein die Oydoren dachten gar nicht daran, ihnen Gerechtigkeit widerfahren zu lassen; denn selbst ihnen waren einige von den Indianern zu Theil worden, die jene Barbaren so ungerechter und boshafter Weise hinweggeschleppt hatten.

Ein für allemal hatten jene beiden Geistlichen den Indianern des Landes versprochen, sie sollten ihren Gebieter Don Alonso nebst allen übrigen in Zeit von vier Monaten wieder bekommen. Da sie nun sahen, daß sie weder in vier noch in acht Monaten zum Vorschein kamen, so bereiteten sie sich zum Tode, und machten sich gefaßt, demjenigen ihr Leben zu opfern, welchem sie es bereits vor ihrer Abreise gewidmet hatten. Die Indianer tödteten sie, und nahmen gerechte Rache, obgleich an unschuldigem Blute; denn sie glaubten nicht anders, als daß die Geistlichen

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 133. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/133&oldid=- (Version vom 31.7.2018)