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ersetzt werden könne; es müßte denn seyn, daß Gott alle die Millionen Seelen, welche hier in die Ewigkeit geschickt wurden, von den Todten erweckte. So viel Schaden ward bloß dem Könige und zwar nur an zeitlichen Gütern zugefügt! Nun bedenke man vollends, welcher Schade, welche Verachtung, Schmach und Lästerung Gott und der Religion zugefügt wurden! Und wodurch kann wohl der Verlust jener unzählbaren Seelen ersetzt werden, die der Geiz und die Unmenschlichkeit jener viehischen Tyrannen, der Deutschen, in die Flammen der Hölle stürzte?

Von ihrem hartherzigen und wüthigen Verfahren, führe ich zum Beschluß nur noch folgendes an. Seit der Zeit, wo sie dies Land betraten, schickten sie bis auf den heutigen Tag, also sechszehn Jahre hindurch, ganze Schiffe voll Indianer nach St. Marta, Hispaniola, Jamaica, und St. Juan, wo sie als Sklaven verkauft wurden. Dies machte zusammen über eine Million Seelen aus. Noch jetzt, im Jahr eintausend fünfhundert zwei und vierzig, hört dies nicht auf. Die auf Hispaniola befindliche Audiencia Real weis zwar von diesem

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 154. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/154&oldid=- (Version vom 31.7.2018)