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Florida.

Seit dem Jahr eintausend fünfhundert und zehn, zogen drei verschiedene Tyrannen zu verschiedenen Zeiten in dies Land, und hauseten daselbst eben so, wie es die andern alle, und besonders zwei von ihnen, in andern Gegenden Indiens gethan hatten. Sie gingen nemlich darauf aus, sich mit dem Schweis und Blute ihrer Nebenmenschen zu bereichern, und sich dadurch in Glücksumstände zu versetzen, die ihre Verdienste weit überstiegen. Sie alle drei starben eines bösen Todes, und gingen mit Haus und Hof, die sie in vorigen Zeiten mit Menschenblut erkauft hatten, zu Grunde. Ich selbst kann dies von allen dreien bezeugen; und ihr Gedächtniß ist nunmehr von der Oberfläche der Erde vertilgt, als hätten sie nie unter die Zahl der Lebendigen gehört. Sie hinterließen einen sehr übeln Ruf, und im ganzen Lande ward ihr Name nie ohne Verachtung und Abscheu genannt. Hier und da begingen sie einige Mordthaten; doch waren ihrer nicht viel, denn Gott raffte sie hinweg, ehe sie die Zahl derselben vergrößern konnten. Er richtete sein Auge auf sie, und

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/156&oldid=- (Version vom 31.7.2018)