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ließen; diejenigen aber, welche lebendig in ihre Hände fielen, zu Sklaven machten. Sie gingen noch außerdem so schrecklich mit ihnen um, daß sie dadurch die ganze Insel von Menschen entblößten.

Von hier zogen sie nach der Provinz Tumbala, die auf dem festen Lande liegt, und verheerten und erwürgten darin alles, was sie antrafen. Da nun die Einwohner überall vor diesem furchtbaren und abscheulichen Menschen flohen, so gaben sie vor, sie empörten sich gegen den König und waren Rebellen. Dann bediente sich dieser Tyrann gewöhnlich folgender List: wenn die Einwohner, entweder weil er es befahl, oder auch wohl freiwillig, Gold, Silber, und von allem brachten, was sie im Vermögen hatten, so sagte er zu ihnen, sie sollten noch mehr bringen, bis er endlich sah, daß sie nichts mehr hatten, oder nichts mehr brachten. Dann sagte er, er nähme sie zu Unterthanen des Königs von Spanien auf, umarmte sie, ließ in zwei Trompeten stoßen, die er mit sich führte, und that ihnen kund, man werde nun von diesem Augenblick an ihnen weiter nichts abnehmen, noch ihnen sonst etwas zu leide thun. Er glaubte sich

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/166&oldid=- (Version vom 31.7.2018)