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eher von der Stelle, bis sie mir wegen meiner Unterthanen , die sie ermordeten, wegen der Oerter, die sie verheerten, und wegen der Schätze, die sie mir raubten, Genugthuung geben! – Darauf machten sie sich an ihn, brachten eine große Menge seiner Leute um, und nahmen ihn, der in einer Sänfte getragen ward, in eigener Person gefangen. Als sie ihn in ihrer Gewalt hatten, trugen sie darauf an, er solle sich loskaufen. Da bot er ihnen vier Millionen Castilianer; er mußte deren aber wohl funfzehn bezahlen. Darauf versprachen sie ihm zwar, er solle freigelassen werden, hielten ihm aber nicht Wort, wie es die Spanier gewöhnlich mit den Indianern zu machen pflegten. Nun gaben sie ihm Schuld, er sey Ursach, daß sich das Volk zusammenrotte. Er antwortete ihnen aber: ohne seinen Willen bewege sich im ganzen Lande kein Blatt auf den Bäumen; wenn sich demnach das Volk zusammenrotte, so dürften sie nur keck glauben, er habe es befohlen; er sey ihr Gefangener, sie sollten ihn ermorden. – Dessen ungeachtet ward er verurtheilt, lebendig verbrannt zu werden, wiewohl einige den Befehlshaber baten, er solle ihn erdrosseln und sodann erst verbrennen

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/168&oldid=- (Version vom 31.7.2018)