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lassen. Als er dies wahrnahm, sagte er: warum wollet ihr mich verbrennen? Was habe ich euch denn gethan? Versprachet ihr mir nicht, ihr wolltet mich loslassen, wenn ich euch Gold gäbe? Gab ich euch nicht weit mehr, als ich versprochen hatte? Schickt mich doch lieber zu eurem König nach Spanien, wenn ihr wollet. – Er sagte hiernächst noch manches zur Beschämung der Spanier und zur Schande ihres ungerechten Verfahrens; dennoch verbrannten sie ihn. Man bedenke doch, mit welchem Rechte sie diesen Regenten bekriegten, gefangen nahmen, zum Tode verdammten und hinrichteten! Mit welchem Gewissen diese Barbaren ihre ungeheuren Reichthümer besitzen, da sie dieselben diesem großen Könige, wie auch unzähligen andern großen Herrn und Privatleuten, raubten.

Von unzähligen Uebelthaten und Grausamkeiten, wodurch die sogenannten Christen dies Volk auszurotten suchten, will ich nur einige hier anführen, die ein Mönch vom Orden des heiligen Franziskus gleich zu Anfang mit ansah. Er bekräftigte seine Erzählung mit Unterschrift seines Namens, und schickte Abschriften davon in alle Gegenden des Königreichs Castilien. Ich

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 169. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/169&oldid=- (Version vom 31.7.2018)