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und noch gegenwärtig daselbst begangen werden, will ich nur einige wenige, und zwar ganz kurz berühren; denn ein Gouverneur, der einen andern, welcher in dieser Provinz raubte und mordete, nicht anerkennen wollte, damit er allein rauben und morden könnte, sandte eine Klagschrift gegen denselben ein, worin alle die Plackereien, Bedrückungen und Mordthaten, deren er sich schuldig machte, von Zeugen bestättigt wurden. Dieser Bericht ward im Rathe von Indien verlesen, und wird noch gegenwärtig dort aufbewahrt.

Die Zeugen sagen in demselben: die Indianer hätten in diesem Reiche ruhig und friedlich gelebt, und die Spanier aufs beste bedient; hätten sie von ihrer Hände Arbeit ernährt, den Feldbau und alle andere Verrichtungen statt ihrer besorgt; hätten ihnen viel Gold und Smaragden gebracht, und ihnen von allem gegeben, was sie im Vermögen gehabt. Die Spanier aber hätten die Ortschaften nebst ihren Herren und Bewohnern unter sich vertheilt, (denn hierdurch suchten sie gewöhnlich ihren Hauptzweck, nemlich Gold zu bekommen, zu erreichen) und das ganze

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/179&oldid=- (Version vom 31.7.2018)