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ihm an jeden Fuß eine Kette, die an einen Pfahl befestigt war, und schlossen ihn mit dem Halseisen ebenfalls an einen besondern Pfahl; zwei Menschen mußten ihm die Hände halten, und an die Fußsohlen ward ihm Feuer gelegt. Von Zelt zu Zeit trat der Tyrann hinzu, und sagte, man solle ihn vermittelst dieser Quaalen nach und nach ums Leben bringen, wofern er das versprochene Gold nicht herbeischaffe. Und so mordete man besagten König, und richtete ihn durch diese Martern hin. Während derselben zeigte Gott aber deutlich, daß ihm dergleichen Grausamkeiten ein Greuel sind; denn der ganze Ort, wo sie verübt wurden, ging im Feuer auf.

Die andern Spanier suchten es ihrem vortreflichen Anführer nachzumachen; und da sie weiter nichts gelernt hatten, als diese Leute zu zerfleischen, so thaten sie das nemliche, und jeder von ihnen marterte den Caziquen des Ortes oder der Oerter, die ihnen empfohlen waren, auf die grausamste Weise. Gleichwohl hatten ihnen diese Herren nebst ihren Unterthanen die größten Dienste geleistet, und so viel Gold und Smaragden gegeben, als sie nur konnten und hatten. Sie peinigten sie also bloß darum, daß

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 181. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/181&oldid=- (Version vom 31.7.2018)