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Männern und Weibern die Nasen und Lefzen abschneiden lassen, noch außerdem die größtes Grausamkeiten verübt, und überhaupt eine große Menge Volks vertilgt.

Ein andermal schickte der Befehlshaber den erwähnten Wütrich nebst einigen Spaniern ins Land des Bogota, und ließ Nachfrage anstellen, wer diese Provinz seit der Zeit, wo sie den Oberherrn derselben zu Tode marterten, beherrsche. Er zog hierauf viele Meilen weit im Lande umher, und ließ alle Indianer auffangen, die er erwischen konnte. Da sie ihm nun nicht sagten, wer der Nachfolger im Reiche sey, ließ er einigen die Hände abhauen, andere aber, sowohl Manns, als Weibspersonen den Hunden vorwerfen, die sie zerrissen. Auf diese Art brachte er eine Menge Indianer und Indianerinnen ums Leben. Um die vierte Stunde gegen Morgen, überfiel er einst verschiedene Caziquen nebst ihren Unterthanen, die friedlich und in der tiefsten Ruhe lebten. Vorher hatte er ihnen versprochen und sie heilig versichert, es solle ihnen nicht das mindeste zu leide gethan werden. Sie trauten diesem Versprechen, kamen aus dem Gebirge, wo sie sich verborgen hatten, wieder aufs flache

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 184. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/184&oldid=- (Version vom 31.7.2018)