Seite:Bartolomé de Las Casas-Die Verheerung Westindiens 1790.pdf/185

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Land herab, und kehrten in ihre Wohnörter zurück. Da sie nun ganz sorglos lebten und sich auf sein gegebenes Wort verließen, ließ er eine Menge Menschen, sowohl männlichen als weiblichen Geschlechts, gefangen nehmen, befahl ihnen, die eine Hand ausgestreckt auf die Erde zu legen, hieb ihnen dieselbe in eigener Person mit einem Säbel ab, und sagte: er verurtheile sie deswegen zu dieser Strafe, weil sie durchaus nicht sagen wollten, wo sich ihr neuer Landesherr befinde.

Ein andermal verlangte dieser unbarmherzige Befehlshaber einen Kasten voll Gold von den Indianern, den sie aber nicht herbei schaften. Da gebot er, sie feindselig zu behandeln, und umzubringen. Unzähligen, sowohl Männern als Weibern, wurden die Hände abgehauen, und die Nasen abgeschnitten, andere aber den Hunden vorgeworfen, die sie zerrissen und fraßen.

Ein andermal sahen die Indianer einer zu diesem Reiche gehörigen Provinz, daß die Spanier drei bis vier ihrer vornehmsten Herren verbrannten. Aus Furcht flüchteten sie sich auf einen befestigten Felsen, des Vorhabens, sich gegen Feinde zu wehren, die gar nicht wußten, was

Empfohlene Zitierweise:
Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 185. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/185&oldid=- (Version vom 31.7.2018)