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über siebenzig Paar Hände da. Auch ließ er Weibern und Kindern die Nasen abschneiden.

Kein Mensch ist im Stande, alle die Schandthaten und Grausamkeiten zu erzählen, die von diesem Gottesfeinde begangen wurden. Sie sind unzählig, und vor ihm hatte niemand, weder hier zu Lande, noch in der Provinz Guatimala, noch in irgend einer andern Gegend wo er hinkam, dergleichen gehört oder gesehen; denn er zieht bereits seit mehrern Jahren in diesen Ländern umher, sengt und brennt überall, und rottet die Einwohner aus.

Die Zeugen sagen ferner in erwähnter Klagschrift: die Befehlshaber hätten in diesem neuen Königreiche Granada eine so ungeheure Menge Grausamkeiten und Mordthaten entweder persönlich verübt, oder doch durch die Würgengel, welche sie bei sich halten, verüben lassen, und setzten dieselben noch gegenwärtig auf eine so schreckliche Weise fort, daß dies ganze Land dadurch zerstört und zu Grunde gerichtet werde. Die meisten Indianer würden bloß deswegen umgebracht, weil man nach ihrem Golde trachte, und sie keines mehr geben könnten, da sie bereits alles was sie besessen, hergegeben hätten. Wenn

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/188&oldid=- (Version vom 31.7.2018)