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die Christen an, und suchten sich an ihnen zu rächen. Die Christen zogen ihnen hierauf sämtlich zu Pferde entgegen – denn diese verderbliche Art zu streiten, fürchten die Indianer am meisten – und richteten ein solches Würgen und Blutvergießen unter ihnen an, daß dadurch die Hälfte des ganzen Reichs entvölkert und verwüstet ward.

Das vierte Reich ist dasjenige, welches den Namen Xiragua führt. Es war so zu sagen das Mark, die Kraft, oder vielmehr das allgemeine Hoflager der Insel. Es übertraf alle andere in Ansehung der Sprache, die hier am reinsten geredet ward; in Ansehung der Höflichkeit und des sittlichen Betragens, welches in der besten Ordnung und Verfassung war; in der Menge großmüthiger und edler Thaten, denn der größte Theil des Adels und der Vornehmsten hielt sich dort auf; und endlich waren seine Bewohner die schönsten und ansehnlichsten unter der ganzen Nation. Der König und Beherrscher desselben hieß Behechio, und hatte eine Schwester, die sich Anacoana nannte. Diese beiden Geschwister leisteten den Königen von Castillen die wichtigsten Dienste, und erzeigten

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)