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beifügen, daß ich vor Gott und meinem Gewissen überzeugt bin, daß die Indianer zu allen bereits angeführten und andern weiter unten anzuführenden Schandthaten und Ungerechtigkeiten eben so wenig Veranlassung gaben, oder Schuld daran waren, als ein Convent von frommen nach der Vorschrift lebenden Geistlichen Schuld daran war, oder Veranlassung dazu gab, daß sie beraubt, erwürgt, oder diejenigen, so mit dem Leben davon kamen, zu ewiger Leibeigenschaft und Sklavendiensten verurtheilt wurden. Ich betheure ferner, daß ich weder glauben noch vermuthen kann, daß von all den unzählbaren Menschen, die diese Insel bewohnten, bis zu dem Zeitpunct, wo sie hingerichtet und ausgerottet wurden, auch nur eine einzige Todsünde, die von Menschen bestraft werden darf, gegen die Christen begangen wurde. Andere, deren Bestrafung Gott allein vorbehalten bleibt, als Rachgier, Haß oder Groll, wozu diese Leute gegen ihre Todfeinde, welches die Christen wirklich waren, gereizt werden konnten, fielen gewiß nur sehr wenigen Indianern ein; denn nach vielfältigen Erfahrungen, die ich über sie angestellt habe, waren sie eben so

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)