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zu drei bis vier Arroben[1], und verschickten sie damit auf hundert auch wohl zweihundert Meilen. Diese nehmlichen Christen ließen sich in Hamacas tragen, die wie Netze aussahen, und die Indianer mußten sie fortschleppen. Denn sie pflegten sich ihrer gewöhnlich statt der Lastthiere zu bedienen. Immer hatten sie daher von den auferlegten Bürden so schwere Wunden auf den Achseln und Schultern, wie Zugvieh, das sich aufgerieben hat. Wollte ich hier noch der Peitschen, Stöcke, Ohrfeigen, Faustschläge, Flüche und anderer Mißhandlungen erwähnen, die ihnen bei der Arbeit zu Theil wurden, so würde ich in Wahrheit eben so viel Zeit als Papier nöthig haben, dennoch nicht alles beschreiben können, und nur die Menschheit schaudern machen.

Es ist bemerkungswerth, daß die Verwüstung dieser Inseln und Länder gerade zu der Zeit ihren Anfang nahm, als man daselbst den Tod der Durchlauchtigsten Königin Donna Isabella erfuhr; nehmlich im Jahr eintausend fünfhundert und vier. Bis dahin hatte man bloß

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/33&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
  1. Ungefähr ein Centner. Die Arrobe zu 25 Pfund gerechnet.