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ein Werkzeug der göttlichen Rache. Er schien fest entschlossen zu seyn, dieses Land mit recht vielen Spaniern zu besetzen. Es hatten zwar bereits verschiedene Wütriche auf Terra firma gelandet, hatten viele Leute beraubt, ermordet und unsägliches Aergerniß gegeben; sie hielten sich jedoch nur an der Seeküste auf, und raubten und stahlen dort, so gut sie konnten. Dieser that es aber allen andern, die nicht allein hier, sondern auf allen übrigen Inseln, ans Land gestiegen waren, zuvor. Seine ruchlosen Thaten übertrafen alle diejenigen, die vor ihm verübt worden waren. Er verheerte nicht nur die Seeküste, sondern entvölkerte ganze Länder und Reiche, ermordete ihre zahlreichen Bewohner und schickte sie der Hölle zu. Seine Verheerungen erstreckten sich auf viele Meilen, nemlich diesseits von Darien an, bis jenseits des Königreichs Nicaragua. Dies beträgt über fünft hundert Meilen, und ist meines Erachtens die beste, fruchtbarste und volkreichste Gegend auf der ganzen Erde. Es gab daselbst viele große und mächtige Herren, eine Menge unglaublich stark bevölkerter Ortschaften, und einen so großen Schatz an Gold, daß man dergleichen bis dahin

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/43&oldid=- (Version vom 31.7.2018)