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zum Geschenk überbrachte. Am Eingange der Stadt kam er ihnen persönlich auf einer goldenen Trage, nebst seinem ganzen zahlreichen Hofstaat entgegen, empfing sie, und begleitete sie bis in seinen Pallast, wo er sie einzuquartiren befahl. Noch an eben dem Tage nahmen sie, wie mir einige, die dabei waren, erzählten, den großen König Motencuma, der sich ganz sicher glaubte, arglistiger Weise gefangen, gaben ihm achtzig Mann zur Bewachung, und warfen ihn in Ketten und Banden. Doch ich will alles dies, wovon viel und mancherlei zu erzählen wäre, mit Stillschweigen übergehen, und nur von einer Bravourthat reden, welche diese Wüthriche dort begingen.

Der Heerführer der Spanier marschirte nach dem Seehafen, in der Absicht, sich eines gewissen Befehlshabers zu bemächtigen, der wider ihn zu Felde zog. Er ließ einen Offizier zurück, der, wenn ich nicht irre, mit etwa hundert Mann den König Motencuma bewachen sollte. Da kamen die Spanier unter sich überein, eine abermalige Bravourthat zu vollziehen, die das ganze Land in Furcht und Schrecken setzen sollte. Eine Vorsicht, deren

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 69. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/69&oldid=- (Version vom 31.7.2018)