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Tänzen und Volksliedern zu bejammern und zu besingen.

Als die Indianer wahrnahmen, daß man mit allen diesen schuldlosen Menschen, ohne die mindeste Veranlassung, auf eine so ungerechte, grausame und unerhörte Art verfuhr; sie, die sogar die eben so ungerechte Gefangennehmung ihres allgemeinen Oberherrn gelassen erduldet hatten, weil er selbst ihnen befahl, daß sie die Christen nicht angreifen oder bekriegen sollten: so griffen plötzlich alle Bewohner der Stadt zu den Waffen, überfielen die Spanier, verwundeten ihrer viele, und trieben sie dergestalt in die Enge, daß die andern kaum noch entfliehen konnten. Einige setzten aber dem gefangenen Motencuma einen Dolch auf die Brust, und zwangen ihn, daß er auf die Gallerie treten und den Indianern gebieten mußte: sie sollten das Haus nicht stürmen, sondern sich zur Ruhe begeben, Diese gehorchten aber seinen Befehlen nicht mehr, sondern beredeten sich, einen andern Beherrscher und Befehlshaber zu wählen, der in ihren Schlachten sie anführen sollte.

Indessen kam der Befehlshaber, welcher nach dem Hafen marschirt war, siegreich zurück,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/72&oldid=- (Version vom 31.7.2018)