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würden. Wenige Tage nachher ward auch wirklich der oberste Befehlshaber, welcher ihn sandte, und gegen den er sich empört hatte, getödtet.. Hierauf aber kamen noch mehr grausame Tyrannen, die allenthalben Mordthaten und andere greuliche Dinge verübten, die Einwohner zu Sklaven machten, oder dieselben auf Schiffe verkauften, die ihnen Wein, Kleidungsstücke und andere Dinge zuführten. Auf diese Art, besonders aber durch ihre unerträgliche Leibeigenschaft, richteten sie vom Jahre eintausend fünfhundert und vier und zwanzig bis zum Jahr eintausend fünfhundert und fünf und dreißig, diese Provinzen nebst dem Königreiche Naco und Honduras gänzlich zu Grunde. Dies Land glich in Wahrheit einem Paradiese, und war stärker bevölkert als jedes andere auf der ganzen Erde. Wenn wir es gegenwärtig durchreisen und in Augenschein nehmen, so finden wir es dergestalt verödet und menschenleer, daß jedem, wenn er auch noch so gefühllos wäre, vor Jammer das Herz bluten möchte. In jenen eilf Jahren kamen mehr als zwei Millionen Menschen hier um, und in einem Bezirk von mehr als hundert Quadratmeilen,

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/80&oldid=- (Version vom 31.7.2018)