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Dies sagten, thaten, und hierzu erboten sich die Indianer zum öftern. Es war in der That zum Erstaunen. Die Spanier gingen in den Ortschaften umher, trafen diese armen Leute, die nichts Arges wähnten, nebst Weib und Kind, in ihren Berufsgeschäften an, und bohrten und hieben sie, ohne alle Umstände, nieder. Einst kamen die Spanier in einen großen ansehnlichen Flecken, dessen Bewohner ganz unbesorgt, und im Gefühl ihrer Unschuld noch weit sicherer, als alle übrigen waren. In Zeit von zwey Stunden hatten sie denselben zerstört: Weiber, Kinder und Greise mußten über die Klinge springen; kurz alles, was nicht entfliehen konnte, ward niedergemacht.

Da die Indianer sahen, daß. sie durch alle ihre Demuth, Diensterbietungen, Sanftmuth und Geduld, diese gefühllosen, viehischen Herren nicht erweichen, oder, besänftigen konnten; da man sie ohne den mindesten Scheingrund, ja wider alle gesunde Vernunft, in Stücken hieb; da sie ferner sahen, daß sie ein für allemal sterben müßten: so beschlossen sie, gemeinschaftliche Sache zu machen, mit gewaffneter Hand zu sterben, und sich, so gut sie könnten, an ihren

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/84&oldid=- (Version vom 31.7.2018)