Seite:Bauernburgen in Dithmarschen 16.jpg

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Dagegen der an der Gränze zwischen dem dithmarscher Dorfe Wennbüttel (Kirchspiel Albersdorf) und dem holsteinischen Beldorf belegene Kukswall gehört ohne Zweifel zu den Urbefestigungen. Doch war seine ursprüngliche Bestimmung schon vergessen, als man in dem Hamburger Waffenstillstande vom 15. Mai 1500 übereinkam, daß künftige Streitigkeiten zwischen Dithmarschen und Holstein durch beiderseitige Schiedsrichter auf dem Kukswalle beigelegt werden sollten[1]. Nach der Topographie[2] „liegen die Ueberreste an einer Furth und einem Fußwege mit einem Steg über die Giselau. Die nördliche Umwallung auf der Wennbütteler Seite besteht aus einer ziemlich geraden vom Nordufer der Au auslaufenden Walllinie, deren nördliches Ende schanzenförmig sich umbiegt. Von der Mitte der Linie aus läuft ein Seitenwall bis über den Weg. Nahe davor südlich daran liegt auf der Beldorfer Feldmark eine Erhöhung, die mit einem etwa dreißig Fuß breiten, aber nicht sehr tiefen Graben umgeben ist, um dessen südliche Seite ein halbmondförmiger Wall läuft“.

Außer Kukswall (vormals auch Kuckwall) finde ich in der Topographie folgende Ortsnamen von anscheinend gleicher Abstammung: Kukendahl, ein Landstück in der Beldorfer Feldmark; Kukeskope, jetzt Kuskoppermoor in der Wilstermarsch; Kuckshafen, jetzt Cuxhaven[3] im hamburgischen Amt Ritzebüttel; Kuxbüll im Kirchspiel Emmerleff bei Hoyer, Kreis Tondern.

Kiel, 23. März 1873.



  1. Neocorus Bd. I S. 531; Bd. II S. 79.
  2. Topographie Bd. I S. 205; vgl. Bd. II. S. 580. Geerz a. a. O. S. 273 (Note 572).
  3. Der hamburgische Pastor Petrus Hesselius: „Herzfließende Betrachtungen von dem Elbe-Strom“ (Altona 1675) schreibt auf S. 115 Kuckshaven, im Register Kucks-Haven, und auf der beigefügten Karte von Winterstein steht Kuckshafen. Lappenberg’s „Hamburgische Chroniken in niedersächsischer Sprache“ erwähnen den Ort gar nicht.
Empfohlene Zitierweise:
Gottfried Heinrich Handelmann: Zwei Bauernburgen in Dithmarschen. In: Zeitschrift der Gesellschaft für die Geschichte der Herzogthümer Schleswig, Holsteinische und Lauenburg. Vierter Band, Seite 3 - 16, Commissions-Verlag der Universitätsbuchhandlung, Kiel 1873, Seite 16. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bauernburgen_in_Dithmarschen_16.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)