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Ich würde eben jetzt am Fenster stehn,
Verstohlen unterm Lid dein Antlitz sehn
Im Lampenschimmer. O du zart Gerät,
Voll langem Klang, tief in dich selbst verweht.
Du stolze Stirne über kühnen Nüstern,
Der grauen Augen abgekehrtes Flüstern.
Ihr Hände, knochenzierlich, süss von Sang.
Nun eben überm Schnee dein Bogen schwang.
Granaten in die hohe Luft vereisten;
Die Vögel lang zu warmem Sande reisten.
Durch Schneesturm trug ich deiner Töne Schwere,
Dass ich nicht ganz in mir verloren wäre.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Baum: Schützengrabenverse. Der Sturm, Berlin 1916, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BaumSch%C3%BCtzengrabenverse.pdf/25&oldid=- (Version vom 31.7.2018)