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Unsre Väter in den Wäldern breit zum Schildklang sangen, schmausten,
Blutge Kehlen, wenn die Leiber aufeinander sausten.
Enkel kamen, deren Stirnen weich umschrieben,
Zarte Lieder sich ersannen, über kleinste Tiere schrieben.
Hinter toten Adern doch Vulkane grollten,
Bis Geschütze aus den runden Stirnen rollten.
Wie einst Pallas aus dem Haupt des Donnrers sprengte,
Toll sie ihre neu erfundene Lanze schwenkte.
Schön da galten Lanzen, Schwerter, wenn vor ihnen Feindesreih gelichtet.
Nun sind selten sie geschwungen, heut wird mit Maschinen hingerichtet.
Blutgeschmetter. – Als wir später durch die Feindesgräben kamen,
Lagen sie mit abgesprengten Gliedern. Auf Gesichtern war zerfetzt der Namen.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Baum: Schützengrabenverse. Der Sturm, Berlin 1916, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BaumSch%C3%BCtzengrabenverse.pdf/30&oldid=- (Version vom 31.7.2018)