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erkannte des Jünglings Falkenblick Adelgundens weißes Rößlein, und den schimmernden Silberhelm und sie selbst, wie sie vom flüchtigen Roß getragen, flügelschnell des Wegs daher eilte. Weit, weit hinter ihr kamen zwei Diener nachgejagt. Da hielt sich der Freudige nicht länger; er gab seinem Roß die Sporen, und eilt ihr entgegen.

Harald! Adelgundis! tönte es herüber und hinüber, und zu gleicher Zeit waren sie herab von den keuchenden Rennern, und hielten einander fest umschlungen.

Jetzt führte man die gefangenen Ritter gebunden vor den Landgrafen, der ihnen der Zornworte flutenden Strom entgegendonnerte.

Nichtswürdige Rebellen, so schloß er, wollte ich Euch richten nach dem Recht und Eurem Verdienst, so würdet Ihr den von Euch gedungenen Meuchelmörder, den Ihr dort hängen seht, Gesellschaft leisten, und des Nachrichters Hand würde Euch auf dem Rad eine Ehrenstelle anweisen. Aber man könnte sagen, Ludwig

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 112. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/114&oldid=- (Version vom 31.7.2018)