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Ach Herr Jesus! klagte Frau Jonas mit gerungenen Händen und wankte zitternd umher, da hob sich die Flamme über die Nachbarhäuser empor, und leckte gierig an den Dächern und zündete die dürren Giebel, und wuchs unermeßlich, vom Sturmwind bald über zwey, drey Straßen hinweg gepeitscht, bald wieder zum Himmel auflodernd; jetzt krachte es dumpf, und ein lautes Geschrey von vermischten Menschenstimmen wurde gehört, ein ausgebranntes Haus war zusammengebrochen, und hatte einige Arbeiter erschlagen. Schon brannten 5 Häuser, und die Flammen schlugen herüber auf das kleine Haus, Frau Jonas packte die wenigen Betten in ein Leilach, einige Freunde, die zur Hülfe herbey geeilt waren, trugen die eichene Lade, in welcher des Ehepaars Sonntagskleider lagen, aus dem Hause, Meister Jonas nahm die Bibel und führte seine Frau durch das ungeheure Gedränge fort, jetzt brach das zweyte und dritte Haus krachend zusammen, und das Häuschen des Meister Jonas brannte bald lichterloh.

Ein Vetter der Frau Elise nahm aus

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/124&oldid=- (Version vom 31.7.2018)