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über ihn, in sonderbarer ungewöhnlicher Tracht, das wollte sich todt lachen. Jetzt dachte Meister Jonas an seinen Traum.

Wer bist Du? fragte er mit halber Stimme das Männchen, denn ein Schauer von Furcht rieselte ihm über den ganzen Körper.

Jener konnte vor Lachen nicht zur Antwort kommen. Mit einem Satz war er von der hohen Klippe herab, und stand neben dem Erstaunten, drehte sich lachend im Kreise herum und sprach: Komm mit mir, wir wollen spazieren gehen. Dann fragte er, warum er sich hätte den Fels hinabstürzen wollen, und schnitt dabey lauter lächerliche Gesichter. Meister Jonas, der sich wieder etwas ermuthigt hatte, erzählte dem Männchen sein ganzes Herzeleid. „Du bist ein Narr,“ sagte der Kleine, als jener seine Jammergeschichte geendigt hatte, und weiter sagte er nichts, sondern humpelte immer voran.

Jetzt faßte ihn Jonas genauer ins Auge; es war ein kleiner Kerl, seine Füße waren von

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 128. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/130&oldid=- (Version vom 31.7.2018)