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später erfreute sie den geliebten Mann nach und nach mit 6 Kindern, und alle wurden groß und glücklich. Oft saß Jonas im Kreise seiner Kinder und Enkel, und erzählte ihnen von den guten Zwergen, die ihn vom Untergange retteten, und dankbar tranken dann alle aus dem zierlichen Becher des guten Königs Gesundheit. Viele, die von der Geschichte hörten, gingen hinaus in das Thal, um ihr Glück zu machen, aber es ließ sich nichts sehen noch hören. Meister Jonas starb im 84sten Jahr, betrauert von vielen, geschätzt von allen seinen Mitbürgern; denn er war fromm und arbeitsam, wohlthätig und gefällig. Nach ihm heißt noch bis heute das schone Thal bei Arnstadt, das Jonasthal, und ein hoher Felsen in demselben, derselbe, wo Bohelier zu Gericht saß, der Königsstuhl, den Namen Bohelier, welcher durch die Geschichte des Meister Jonas bekannt geworden war, zog man später zusammen; so entstand erst Baelier, woraus dann später Boeler wurde, und das Bergloch hinten im Thale heißt noch das Böhlersloch oder die Böhlershöhle, aber die Felsenplatten schieben sich nicht mehr auseinander. –

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 142. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/144&oldid=- (Version vom 31.7.2018)