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Wer wagt zu nahen
Der Wohnung Swinda’s?
Wer stört die Ruhe
Der Hünenjungfrau?
Strafe dem Frechen,
Strafe und Tod!

und hinein rief der Riese:

Zürne nicht, Jungfrau,
Flammenumleuchtete
Seherin Wodans,
Dem kühnen Wandrer,
Und nur ein Obdach
Gewähre ihm!

da rief es wieder hervor aus der hellerleuchteten Grotte:

Dir sey es gewährt, kühner Wanderer! Gebückt schritt nun Atahulf einen langen Gang hindurch nach dem Feuer zu. Groß und geräumig war die Höhle, auf hohem Sitz saß eine Jungfrau, scharfblickend wie Wöra, die allerforschende Göttin; schön wie der Valkyrien eine, die auf schnaubenden Flügelrossen einherziehe im Getümmel der Schlacht, durch ihren Zauberreiz die tapfern Helden begeisternd, daß sie den Schlachtentod nicht fürchten, und sie

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/148&oldid=- (Version vom 31.7.2018)