Seite:Bechstein Thüringische Volksmährchen 1823.pdf/36

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in den untern Gemächern die Knappen nach; es fehlte zur Erhöhung der Freude nicht an Harfnern, Gauklern und Possenreißern; auch horchte ein großer Theil den Erzählungen des flinken Kurt, dessen Steckenpferd nun einmal war, zu den wirklich ausgestandenen Abentheuern noch hundert und aber hundert hinzuzulügen, und sie mit den ächten an Mann zu bringen, worin er es zu einer solchen Vollkommenheit gebracht haben soll, daß die Zuhörer ihm alles wirklich glaubten. Dieses angenehme Talent hat sich in spätern Zeiten auf viele Personen vererbt; es sind dies meistens gutmüthige harmlose Leutchen, welche man sich leicht geneigt machen kann, wenn man ihren lustigen Erzählungen Glauben beizumessen scheint. – An einer andern Tafel thronte unser Siegismar, auf dessen Nase schon die Abendröthe des Weinrausches, eine Vorbotin süßer Ruhe, aufging, und mit der hereinbrechenden wirklichen, wetteifern zu wollen schien. Seinerseits hatte er zur Erheiterung und Unterhaltung der respektabeln Tischgenossenschaft redlich das Seinige beigetragen, und that es noch, indem er, in allerley fremdartigen Tönen durch einander singend und

Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)