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Wir Ludwig der Zweite, Landgraf zu Thüringen und Herr zu Hessen, schlagen Euch, Harald von Eichen, zum Ritter im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes, und außer diesen drei Schlägen sollt Ihr keinen mehr dulden; Ihr sollt auf Ritterehre halten, wie auf Euer Leben; Ihr sollt schützen die verfolgte Unschuld, Wittwen und Waisen zur Ehre Gottes; Ihr sollt beschirmen, und ehren die Damen zur Ehre der heiligen Jungfrau Maria; Ihr sollt treu seyn dem Kaiser, Eurem Oberherrn, und Eurem Landesfürsten, gleich als ihm, und sollt Uns das zu halten geloben auf Ritterwort mit einem Handschlag.

Harald gelobte, und stieg auf; Ludwig küßte ihn auf die Stirne, und viele Ritter traten herzu und schüttelten ihm treuherzig die Hände.

Oben auf dem Balkon stand mit ihren Dienerinnen der Landgräfin Jutta Hoffräulein, Adelgundis von Eschilbach, und sah der Feyerlichkeit zu. Mit besonderm Wohlgefallen

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/51&oldid=- (Version vom 31.7.2018)