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Nach mehreren vergeblichen Versuchen Eppo’s, gelang es ihm doch, Fräulein Adelsgundis auf einen Tanz zu überkommen, und er hatte kaum einigemale mit ihr gedreht, so fragte er schon, seines Verdrusses nicht mehr Meister: Was hat Euch denn der neue Rittersmann Zärtliches zugeflüstert, mein holdes Fräulein?

Weit zärt’re Dinge, war die Antwort: als in Eurer Frage liegen, Ritter von Heineck! –

Kann denn der Eberwürger auch wilde Tauben fangen und zähmen? fragte der Unhöfliche weiter; da kann er ja alles Mögliche!

Seit wenn geht denn Ritter Eppo darauf aus, Damen zu kränken? ich wenigstens hatte seitdem von Euch eine bessere Meinung, als Ihr mir durch Eure beleidigenden Reden an den Tag legt, entgegnete empfindlich Adelgundis: sucht Euch eine andre Dame, die Ihr dergleichen nicht zu fragen

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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)