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Schlosses, ein redseliger Alter, der die Goldwurzel[1] dort suchte und Allermanharnisch[2] und den mir[D 1] den heilsamen Waldmeister[3] kennen lehrten uns erzählte.

Damals als Graf Ernst von Gleichen mit der reizenden Saracenin[D 2], die seine Fesseln gelöst und ihn andere schönere dafür angelegt[D 3] hatte, aus dem heiligen Lande heimkehrte in das schöne Thüringen, und der heilige Vater in Rom nach langer Weigerung das Band der Ehe höchst eigenhändig um die Liebenden geschlungen hatte[WS 1], fand er zu Hause sehnsüchtig seiner harrend, sein treues Eheweib, Elisabeth, die ihn und die Fremde mit ungeheuchelter Freude empfing, wie das alles schöner und ausführlicher in dem Mährchen Melechsala[4] zu lesen ist. Wir kennen viele Weiber, die in ähnlichen Fällen den lieben Mann ganz anders bekomplimentirt haben würden, auch wenn sie nicht so einsam, wie Frau Elisabeth auf ihrer


  1. Lilium martagon L.
  2. Allium victorialis.
  3. Asperula odorata.
  4. Volksmährchen der Deutschen. 5ter Band.

Anmerkungen (D)

  1. Druckfehlerberichtung Seite 166: den mir st. der mir.
  2. Druckfehlerberichtung Seite 166: Saracenin st. Saracenia.
  3. Druckfehlerberichtung Seite 166: angelegt st. eingelegt.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: hattte
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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/6&oldid=- (Version vom 31.7.2018)