Seite:Bechstein Thüringische Volksmährchen 1823.pdf/63

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wenig Tagen, so lange bleibe ich noch, da will ich mit Euch reden; und das Fenster öffnend kühlte sie in der heitern Abendluft der Wangen Gluth und trat dann wieder mit Harald zum Tanze an.

Bis Mitternacht dauerte der Ball, und wie er geendet war, lud der Landgraf alle Ritter, die zugegen waren, zu einer großen Jagd in den Wäldern des Inselberges ein, und schied von allen mit freundschaftlichem Händedruck. Harald wälzte sich unruhig auf seinem Lager umher, des vergangenen Tages Freudengenüsse schwebten im bunten Festreigen[D 1] vor seiner Seele vorüber, und durch die schweigende Nacht schienen ihm noch immer der Tanzmusik heitre Klänge zu tönen.

Eppo und Hugo trabten auf ihren Rossen am andern Morgen früh der Heimath zu; der Erste mißmuthig und verstimmt, der zweite zwar unbefangener als sein Freund, doch auch mit heimlichen Groll gegen den Landgrafen erfüllt. Dieses Herrn Diener mag ich nicht länger seyn, brach endlich Eppo los, bald wird er noch

Anmerkungen (D)

  1. Druckfehlerberichtung Seite 166: Festreigen st. Festreichen.
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Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)