Seite:Bechstein Thüringische Volksmährchen 1823.pdf/64

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

seine Stallbuben zu Rittern schlagen. Was sollen wir uns jeden hergelaufnen Laffen hintangesetzt sehen? Wer ist denn dieser Eichen? wo wohnen seine Aeltern? wo ist sein Stammbaum? und diese Eschilbach, die der Landgräfin, zu der auch nicht viel seyn mag, sonst hätte sie den weibischen[D 1] Gemahl nicht genommen, die, sage ich, der Landgräfin Gnadenbrod ißt, was hat man gehört von Ihren Ahnen, und deren Thaten? ich kenne sie nicht, aber gleich und gleich gesellt sich gern, das mag man wahrnehmen an diesen beiden.

Wie Ihr denkt, so denke auch ich und Robert von Brandenburg, Hans von der Kyburg und mehrere, die alle den Landgrafen nicht leiden können, war Hugo’s Gegenrede: weil er doch gar nicht männlich ist, und über so viel tapfre Grafen und Ritter die Oberherrschaft nicht zu führen versteht, auch nicht verdient. Doch müßt Ihr auch bedenken, daß ein strenger Herr sich weit mehr in unsere Angelegenheiten mischen würde, und manches nicht dulden, was wir, ohne ihn um seinen Consens zu befragen, unternehmen. –

Anmerkungen (D)

  1. Druckfehlerberichtung Seite 166: weibischen st. weiblichen.
Empfohlene Zitierweise:
Ludwig Bechstein: Thüringische Volksmährchen. Carl Fleck und Comp., Sondershausen 1823, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bechstein_Th%C3%BCringische_Volksm%C3%A4hrchen_1823.pdf/64&oldid=- (Version vom 31.7.2018)