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F-k [Anonym]: Beichtzettel

nach der jetzigen kirchlichen Einrichtung unmöglich angegeben werden kann und darf, (denn der Name ist keine Sünde, wie ein schönes Mädchen sehr naiv seinem lüsternen Beichtvater geantwortet haben – soll) so gibt dieß zu einem andern Mißbrauch, vorzüglich in der Hauptstadt, Gelegenheit. Arme Studenten und andere bedürftige Personen beichten öfters, um eine Anzahl Beichtzettel zu bekommen, welche sie hernach an Leute verkaufen, die sich mit dem Beichten nicht abgeben wollen. Der gewöhnliche Preis ist 24 kr. vielleicht auch nach Stand und Würden mehr.

 Aufgeklärten geistlichen Obern, wie sie ein Franz Ludwig hat, bleibt es vorbehalten, auch hierauf ihr Augenmerk zu richten, und wohlthätige und zweckmäßige Veränderungen zum Besten des Menschengeschlechts zu treffen.


II. Von den Beichtzetteln unter Evangelisch-Lutherischen.

 Wenn ein fremder Dienstbote oder überhaupt eine fremde Person Lutherischer Religion anderswo zum erstenmal zum h. Abendmahle geht, so muß sie vor der Beicht gewöhnlicher Weise von ihrem ehmahligen Beichtvater ein geschriebenes Zeugniß produciren,

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F-k [Anonym]: Beichtzettel in: Journal von und für Franken, Band 5. Raw, Nürnberg 1792, Seite 576. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beichtzettel.pdf/3&oldid=- (Version vom 31.7.2018)