Seite:Belagerung Wiens 007.jpg

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Vels / Haübtman vber die knecht des alten Hauffens / das Purgkthor / vnd Sloss purgkh von der Purgkh das quarttier bis an Schottn thor Herrn Wolffganngen Freiherrn zuo Rogenndorff vnd Mollnnburg etc. LanndtMarschalch in Osterreich vnder der Enns / Obrisster vber die geruesst Osterreichische pherdt / sambt anndernn Viertlhaubtleutten des zehenndtn Manns / vnd das Schottn thor bis an Judenthurn / Herrn Reinprechten von Eberßdorf / Hauptman vber zwa venndl knecht / den Hispanier / dz quarttier jm Ellenndt die darnach zuohilff des Kerner thors viertl / von wegen jrer halb hackhen / von dannen genomen / zuouerwarn verordent ist worden: vom thurn im Ellenndt / Hatt Ernnst von Branndenstain Obrisster vber zwa tausent Behem / sambt Wilhalm von Wartennberg / zwa thor gegen der Tuenaw / das Werner thor / vnnd Saltzthurn vnnd den Rotn thurn sambt Graf Hannsen von Hardegkh Haubtman vber zwa hunndert pherdt / biss ann des Reichs volckh im beuelch gehabt.

Nach außtailung der quartier / das geschuetz auff alle Fleckhn vnd Thuern herfür getzogen / sonderlich auff[1] den Kerner thurn / treffenlich stückh / der auch etlich in der belegerung von dem haefftigen schüessen / zersprungen / auffgetzogen worden / aus welchen man die ganntz belegerung weit vnd brait vmb die Statt / vnd in das veldt arbaitn vnd schüessen hatt mügen / vnd den Türckhen grossen merkhlichen schaden / wie die gefangen Türkhen selbs / vnd die enntrunnen Cristen bekhennen / gethan hatt: Sein auch[2] die Statthor all / außgenomen der Saltzthurn / den man zum außfallen offen gelassen / verpolwercht vnd zum tail vermawrt worden. Die Strait schüff nach dem man der Wallischen Schifleut / nit erwartten mügen / zum [14] tail verprent vnd versengkht worden / etlich sonst steen lassen.

Dieweil aber nichts dessterminder hatt die Berennung der Statt vnnd Straiffung der vmbligunden Fleckhen vor ankhunfft des gwaltigen Hauffens / bei dreien tagen on vnderlaß gewert / vnd vnsere Ringepherdt mit den Türcken stundlich / geschermitzlt / derselben vil gefangen / vnnd der erslagen / koepff taeglich Herein gebracht.

Am xxiij tag des monats Septembris[3] / sein vnsere Geraisige vnngeferlich bei fünff hundert pherdt / zum Stubm thor hinaus an den schürmitzl geruckt / an welchem aus vnsern Reijttern drei vmbkhomen / vnd Sieben gefangen worden / vnnder dennen Graff Hannsen von Hardegkh venndrich Cristoff Zetlitz genaygt gwesen / haben die Türcken / den dreien erslognen / vnd vier armen siechen menschen / so bei S. Maryen im Siechhaws kranck gelegn / jre koepf abgehawen / die selben sibm koepff / die sibm gefangen Reijtter an den spiessen auffgesteckht / für den Türckischen Kaiser tragen müessen.

Darnach von stundan hat der Kaiser die gefangen gefragt / Ob die Herrn vnd Haubtleute die Statt nit auffgeben wellen: die geantwurt / Sy wellen sich weern biß jr leib vnd leben werdt / des hat dem Kayser enntsytzlich verdrossen. Weitter gefragt wie starckh man in der Stat wäre / gesagt / bei zwaintzigkh tausennt lanntzknecht vnd zwai tausent gerueste pherdt Mer gefragt wo jr Kuenig seye / geantwort zuo Lynntz / xxiiij meill weit von Wienn. Sagt der Kaiser / Ich wil jn / vnd wen Er mitten im Reich waere / auch andere Teutschen suechen. Ferrer gefragt / warumb man

Anmerkungen (Wikisource)

  1. WS korrigiert: anff
  2. WS korrigiert: anch
  3. WS korrigiert: Septtmbris
Empfohlene Zitierweise:
Peter Stern von Labach: Belegerung der Statt Wienn 1529. , Wien 1529, Seite 13–14. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Belagerung_Wiens_007.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)