Seite:Bemerkungen zu Gregor von Tours kleineren Schriften.pdf/11

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

On dit que les branches de cet arbrisseau formèrent la couronne du Christ, et cet acte de religion, fait avec ferveur, résultat d’une foi sincère, aurait droit au respect des hommes, s’il ne s’adressait pas à l’image matérielle dont ces gens simples ne séparent aucune idée.“ Auch der Maibaum gehört nach Mannhardt zu den Gegenständen dieses Cultus, von ihm findet man noch vielfach Beispiele (Monnier 307: Cet usage est, je pense, universel ; il n’appartient pas plus à telle province qu’à telle autre). Von Maibäumen in Bordeaux und Périgord spricht de Nore 137, 149. Ein heilkräftiger Gebrauch aus der Bretagne wird 231 erwähnt: Jadis, on faisait passer les hommes et le bétail par un creux d’arbre pour les préserver d’accidents et les guérir des douleurs qu’ils ressentaient dans le dos et dans les membres. Au VIIe siècle, saint Éloi reprochait cette superstition au peuple. Im Westen wie im Osten schützt der Weißdorn gegen den Blitz (De Nore 261, Monnier 389 f.) In der Bretagne pflückt man unter seltsamen Gebräuchen heilkräftige Kräuter gegen Viehkrankheiten (De Nore 225), gegen Gifte und Behexungen die Mistel (184), in Périgord Johanniskräuter gegen Krankheiten und Zaubereien (150 f.)

Wasser. Auch die unausrottbare Verehrung des Volkes für heilige Quellen suchte die christliche Sage durch Beziehungen auf das Leben der Heiligen auszunützen. So in Brioude: In loco autem illo quo beatus martyr percussus est fons habetur splendidus, lenis, dulcibus aquis uberrimus, in quo et a persecutoribus caput amputatum ablutum est (Juliani 3). Diese Quelle hilft u. a. auch Gregor gegen die Folgen eines Sonnenstichs, gegen Fieber selbst in schweren Fällen 25, 26. Ein Priester aus Limoges, Aridius, hatte eine kleine Flasche daraus geschöpft: „Antequam ad domum accederem colore spissitudine atque odore in balsamo conmutata est (41). Eine Wunderquelle ließ der h. Marcellinus in Embrun entspringen (Conf. 68). Aridius aus Limoges fand auch das Wasser eines vom h. Martin gegrabenen Brunnens heilkräftig: puteum quem sanctus dei proprio labore patefecit (Martini II 39). Zur Belohnung einer Frau, die ihm Wasser gegeben, kniet Martin nieder und betet. Ac statim consummata oratione, disrupta terra, fontem inmensum populis admirantibus patefecit. Qui usque hodie beneficium praebet hominibus… IV 31. Der Einsiedler Caluppan betet mit ähnlichem Erfolge: Statimque… gutta laticis a caute prorumpens coepit solum stillis frequentibus inrigare Patrum XI 2. In Köln wurde ein Brunnen erst wunderkräftig, nachdem Märtyrer von der thebäischen Legion hineingeworfen waren (Martyrum 61). Andere Beispiele berichtet Gregor aus dem Auslande. In Bethlehem zeigte sich Einzelnen ein Stern in dem Brunnen, aus dem Maria geschöpft hatte (Mart. 1). Von den bekannten spanischen Osterquellen berichtet er Mart 23. Es scheint, daß er auch die Sage von den drei Quellen an der Stelle, wo Paulus enthauptet wurde, gekannt hat (Mart. 28). Unreines stößt das heilige Wasser aus, wie der Jordan. Eine Frau will, wie es Sitte war, mit Anderen am 6. Januar in den Fluß steigen: Cumque… amnem ingrederetur, mirum dictu fugit aqua ante pedes ejus; illa quoque insequente, fluvius ad ripam aliam premebatur. Sie bekennt dann: Septem jam a me parvulos editos interfeci, octavum adhuc die praeterita sugillavi (Mart. 87). Ein böser Geist, Dämon oder Zauberer läßt bei Limoges eine nützliche vielfach ausgenutzte Quelle verschwinden… insidiatoris, ut credo, invidia sub terra dehiscit, ac velut in stadiis duodecim in medium paludis, ubi nullum prorsus possit opus efficere, fluctibus sparsis, exoritur. Die Reliquien des h. Clemens geben ihr später den gewöhnlichen Lauf