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Walther Kabel: Berühmte Bücherdiebe. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1912, Bd. 6, S. 227–231

nennen ist auch noch neben dem Leipziger Professor Lindner[ws 1], der viele geradezu unersetzliche Werke aus der Universitätsbibliothek stahl, der Pfarrer Pichler[ws 2], der nach einem Konflikt mit seiner vorgesetzten Behörde nach Petersburg ging und dort als kaiserlicher Bibliothekar die Bücherschätze in größtem Umfange plünderte, wofür er nach Sibirien verbannt wurde.

In jüngster Zeit ist es ein italienischer Gelehrter, der Professor Zaniboni in Neapel, gewesen, der sich als besonders eifriger Spezialist auf diesem Gebiet betätigt hat. Zanibonis Bücherdiebstähle gehen in die Hunderttausende, und der größte Teil seiner Beute soll nach Amerika gewandert sein – leider auf Nimmerwiedersehen.

W. K.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Siehe Wikipedia: Wilhelm Bruno Lindner (* 20. März 1814 in Leipzig; † 18. Mai 1876 in Leipzig) war ein deutscher Theologieprofessor und Bücherdieb.
  2. Siehe Wikipedia: Aloys Pichler (* 7. November 1833 in Burgkirchen am Wald in Oberbayern; † 2. Juni 1874 in Siegsdorf bei Traunstein) war ein deutscher katholischer Kirchenschriftsteller und Bibliothekar.
Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Berühmte Bücherdiebe. In: Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens, Jahrgang 1912, Bd. 6, S. 227–231. Union Deutsche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, Berlin, Leipzig 1912, Seite 231. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ber%C3%BChmte_B%C3%BCcherdiebe.pdf/6&oldid=- (Version vom 31.7.2018)