Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 012.png

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

daher er auch allenthalben als einer der ersten, und, ich möchte wohl sagen, als der einzige wahre Großhändler seiner Zeit in Riga geschätzt, und auf seiner letzten Reise, die für seine eigene sowohl als seines geliebten Sohnes Gesundheit in das Ausland unternahm, allerwärts in Preußen, Frankreich, Deutschland, besonders aber in Holland, dafür anerkannt, und allenthalben mit einer herzlichen und achtungsvollen Aufnahme erfreut ward; auch hatte er wohl den stärksten Kredit im ganzen Auslande. Dieser sehr geliebte und für mich unvergeßliche Bruder war nacheinander verheurathet mit beiden Töchtern erster Ehe, unsers eben genannten Schwagers, Johann Heinrich Schwartz, wodurch die zweite Verbindung mit der Schwartzischen Familie entstand, so wie die dritte mit selbiger durch die älteste Tochter unsers ältesten Bruders Arend, welche den ältesten Sohn des ehemaligen Aeltermanns, Johann George Schwartz, würdigsten Andenkens, genannt Adam Heinrich Schwartz, heurathete, den neuerlichen und würdigsten ersten Bürgemeister, des durch Paul den Großgerechten, mit sämmtlichen zugesicherten alten Rechten und Würden, wieder hergestellten alten Magistrats. Mit wahren Grundsätzen des Handels seiner Voreltern, auch mit höchster Lust dazu, und mit jenem speculativischen Kopfe und dem edelsten Herzen setzte dieser unser so würdiger Bruder Carl den großväterlichen sowohl, als väterlichen Großhandel, wozu besonders noch der russische Hanfhandel mit den Smolenskianern kam, in aller Art und in dem größten Umfange mit richtigem Verstande und festem Unternehmungsgeiste auch glücklich fort. Nach wenigen Jahren konnte er auch seinem edlen, wohlthuenden, pflichtgetreuen Herzen, bei jeder vorfallenden Gelegenheit, nicht allein hier, sondern auch allenthalben, wo die leidende Menschheit Unterstützung bedurfte, Genüge leisten. Wenn auch gleich einige Mißfälle während des Laufs seines so wichtigen Handels, mehr von äußeren, allgemeinen Umständen, als von Unvorsichtigkeit und weniger Aufmerksamkeit, oder auch unnützer Verschwendung, veranlaßt, ihn in einem Jahre, von einem sehr ansehnlichen wohlerworbenen Vermögen, bis aufs Geringste herunterbrachten; (welches aber desto mehr seinen Muth erhob und seinen unerschütterlichen Kredit, besonders im Auslande, nicht schwächte;) so endigte er

Empfohlene Zitierweise:
Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_012.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)