Seite:Berens Geschichte der Berens in Riga 1812 027.png

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wurde bei der passendsten Gelegenheit der erwünschten glücklichen Zurückkunft beider Kaiserlichen Hoheiten des damals theuersten Großfürsten Paul Petrowitsch, und der theuersten Großfürstin Maria Feodorowna von Ihrer glücklichen Wallfahrt im Auslande, am 12ten November 1782, das Fest der wiedergeschenkten See-Freiheit, größtentheils von ihm angeordnet und aufs feierlichste begangen. Der sehnlichst erwartete Einzug dieser Lieblinge des Himmels in unsere beglückten Mauern, geschahe zuerst durch eine hohe Pforte, zwischen den Armen der fruchtbringenden Düna und jenseits der noch zur sicheren Ueberfahrt erhaltenen großen Floßbrücke. Oben auf dieser hohen Ehrenpforte ruhete ein auf dem Stapel stehendes Schiff; an dem Portal befanden sich glücklich gewählte Sinnbilder, den blühenden Handel, die gesicherte Schiffahrt, die mächtig beschützte Municipal-Verfassung und den Wohlstand der Stadt darstellend; fröhliche Musikchöre erschallten von der hervorspringenden Gallerie des zum frohen Ablaufe fertigen Schiffes. Als Denkmahl des Dankes für die wiedergeschenkte See-Freiheit war ein hoher Pharus vor dem Stadthause aufgerichtet. Diese Seeleuchte Dir! große, unvergeßliche Catharina II. Du! eine Leuchte der Welt und Nachwelt. Auf dem Heerde des Pharus brennt wohlthätiges Feuer, das seinen Schein weit herum verbreitet; an dessen Schaft hält ein Genius eine Pergament-Rolle, auf welche der darüber aufgehende Name C. II. helle Strahlen schießet, und die Aufschrift: Codex Catharineus maritimus, dessen Inhalt: Liberum esto! Frei sollen sie seyn, die Meere Gottes! Auf dem Würfel dieser erleuchteten Säule bringt die Düna auf einem Masten-Floß ein Dankopfer für dieses von allen Völkern der Erde verehrte See-Gesetz Catharinens. Vor diesem erleuchteten Denkmahl der großen Freiheits-Geberin, und der von uns so innigst erkannten Glückseligkeit, geruheten Ihro Kaiserliche Hoheiten, an zwei Abenden und zu dreienmalen sinnend zu verweilen. „Und so entflohe diese himmlische Erscheinung, die der Stadt aufs Neue ihren beständigen Flor zusichert: Sie entfloh unter Nachwünschen, die für die große Kaiserin und deren blühendes Haus nicht unerhört aus dem Herzen treuer Unterthanen zu Gott hinaufsteigen.“ Man sehe den

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_027.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)