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gedruckten Bericht über diese in Kupfer gestochenen Denkmähler der glücklichen Rückkunft etc. Riga-Rathhaus, den 15ten November 1782.

Im Jahre 1783 wurde das Rigaische und Revalsche Gouvernement nach der großen Gesetzgeberin weisen Anordnung für die noch gegenwärtig bestehenden Statthalterschaften unsers russischen Welt-Systems eingerichtet. Sie erklärte unsere Municipal-Verfassung für gut, und bestätigte sie nicht nur, sondern richtete noch eigene obere Gerichtsbehörden ein, als den Gouvernements-Magistrat und das Gewissens-Gericht, zu welchem aus unserem eigenen guten Bürgerkreise bewährte Männer alle 3 Jahre zu wählen waren, ohne daß ihnen ihre Stimmen und Verrichtungen in den bürgerlichen Zusammenkünften und Verbindungen entrissen wurden. Bei dieser Gelegenheit schrieb dieser unser geliebter Bruder an Jene seiner geliebten Mitbürger und Freunde, keine Flammenschrift; sondern mit reiner Empfindung, mit ruhigem Nachdenken, wie im Schatten an einem heißen Tage; (aber auch im Schatten reifen Früchte, wenn gleich langsam,) eine Schrift, genannt: Riga, die bestätigte Municipal-Verfassung, den 7ten October 1783. Patriotismus, oder Tugend und Fleiß, als die wahre Ehre der Städte, forderte er zur Ausführung dieser weisen, wohlwollenden Anordnungen: denn es ist eines freien Mannes würdig, bei den höchsten Anordnungen zu denken und zu empfinden, um mit Kenntniß der Sache für Wohlthaten zu danken. „Aber Weisheit und Macht, diese Mittel der Fürsten, sind noch nicht hinreichend, alles Gute, das sie wünschen, zu bewürken, wenn der Unterthan, diesen Zweck vor Augen, nicht mithilft.“ Wodurch aber kann der Unterthan, eine mildgerechte und gesetzliche Macht wohl besser unterstützen, als durch wahre Treue im Fleiße, Gehorsam und in geduldig frohen Aufopferungen zu Allem, was zum allgemeinen Wohl gereichen soll? Dann allein wird er sich des Schutzes der bürgerlich-gesetzlichen Freiheit, wie auch aller übrigen Wohlthaten seiner mit Recht geliebten Vaterstadt und seines Vaterlandes mit ächter Dankbarkeit erfreuen. Getreu blieb dieser gute Bruder, nachdem er seiner geschwächten Gesundheit wegen in öffentlichen Verrichtungen nicht mehr so nützlich seyn konnte, bei den Privat-Diensten,

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Reinhold Berens: Geschichte der Berens in Riga. Riga: Julius Conrad Daniel Müller, 1812, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Berens_Geschichte_der_Berens_in_Riga_1812_028.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)