Seite:Berichtigung eines Schreibens aus Wirzburg vom 20ten September 1791, die seit einigen Jahren daselbst verübten merkwürdigen Diebstähle und andere Policey-Gegenstände betreffend.pdf/2

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Stumpf wurde, obgleich mehrere mit ihm die Schlüssel zum Gelde hatten, von dem letztverstorbenen Fürstbischoffe, Adam Friderich, verurtheilt, die ganze Summe des entwendeten Geldes zu ersetzen. Dieser Mann verfiel darüber selbst in die Ausschatzung, und weil sein Vermögen nicht hinreichend war, so bekam er von dem eben genannten Fürstbischoffe die Erlaubniß, seine Stellen (er war Stadtrath, Stadtgerichts-Assessor und Actuar, und Universitäts-Receptorats-Canzlist) zu verkaufen, und mit dem daraus erlösten Gelde vollends zu bezahlen. Überhaupt ging es damahls nicht richtig auf dem Stadtgerichte zu, welches der nachherige Actuar mit seinem Schaden erfuhr, indem er in etlichen Jahren wegen der Betrügereyen einiger Stadtgerichts-Assessoren, worunter sich besonders ein gewisser Leypold und Merk auszeichneten, mehrere hundert Gulden von dem seinigen darauf legen mußte, und die Stelle deshalb freywillig niederlegte. Diese beyden Assessoren gingen in die Häuser derjenigen Bürger, die dem Stadtgerichte schuldig waren, brachten Quittungen, empfingen Geld dafür, und verwendeten es zu ihrem eigenen Gebrauch. Nachdem Franz Ludwig an die