Seite:Bernegger Manuale 017.jpg

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vnd wie groß er sey / wirdt erkandt / wann man deß Circkels einen fuß auff die spitz deß winckels setzet: vnd mit dem andern beweglichen fuß ohngeferd auß einander gestreckt / einen arcum oder Circkeltrumm / zwischen den zweyen zusammenlauffenden linien reisset / vnd sihet / wie viel grad derselbe arcus halte von dem gantzen Circkelriß. Dann so bemeltes Circkeltrumm ein quadrant oder viertel der gantzen Circkellini ist / so ist der vorhabende winckel ein angulus rectus, oder ein rechter Winckelhack. So aber gedachtes Circkeltrumm kleiner ist / als ein quadrant, so wirdt solcher winckel angulus acutus, ein enger oder spitziger winckel genennt. Wo entlich das Circkeltrumm grösser sein wirdt als ein quadrant, so ists angulus obtusus,ein weiter oder stumpfer winckel. Daher zusehen / das alle anguli recti einerley / vnd allezeit von 90. grad: die acuti vnd obtusi aber vielerley seyen / vnd mehr oder weniger grad offenstehn.

Als AEB. ist ein rechter winckel / dann sein mensur der arcus AB. ist ein viertel deß Circkels / wann er gantz außgerissen were. Item DEC. ist ein spitziger winckel / dessen grösse allhie ist 36°. wie der arcus DC. außweist. Vnd CEA. ist ein stumpffer winckel / 144°. eröffnet: dann so groß ist allhie sein mensur / der arcus CBA.

7. Die winckel haben auch jhre complementa, nicht anders als droben von den arcubus gemeldet worden. Als in nechster Figur / deß spitzigen winckels CED. 36°.

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Matthias Bernegger: Manuale Mathematicum. Straßburg: Paul Ledertz, 1619, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bernegger_Manuale_017.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)