Seite:Bernegger Manuale 059.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Die neundte Regel.
So in einem Triangel alle drey seiten
angeben werden / wie darauß die drey winckel desselben zueröffnen.

Es hat diese Regel drey Casus, nach der dreyfachen art der Triangel. Dann ein jedes Triangel ist eintweder aequilaterum, gleichseitig: oder Isosceles, gleichfüssig / von gleichen schencklen: oder scalenum, vngleichseitig.

Vom ersten Casu.

Ist das vorgebene Triangulum / aequilaterum vnnd von gleichen seiten / so seint auch die drey winckel einander gleich / nach dem corollario der fünfften Proposition deß ersten Buchs Euclidis. Vnd weil sie alle drey samentlich so viel vermögen / als zwen rechte winckel oder 180°. nach der 32. Proposition deß ersten Buchs Euclidis / so wirdt ein jeder derselben insonderheit von 180°. das ist 60°. vermögen.

Vom anderen Casu.

Ist aber das Triangulum Isosceles, vnnd von zwen gleichen schencklen / so wirdt die basis oder grundlini durch ein Perpendicular vom obstehenden spitzen herab in zwen gleiche theil getheilet: vnnd als dann durch die dritte Regel die winckel gesucht. Als in dem Isoscele

Empfohlene Zitierweise:
Matthias Bernegger: Manuale Mathematicum. Straßburg: Paul Ledertz, 1619, Seite 59. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bernegger_Manuale_059.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)