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Exemplaren in die Welt und führt 1849 den Vorsitz in einer Versammlung der englischen Friedensfreunde. In dem Pariser Kongreß, welcher dem Krimkrieg ein Ende machte, hielt die Friedensidee ihren Einzug in die Diplomatie, indem dem Vertrage eine Klausel beigesetzt ward, welche bestimmt, daß die Mächte sich verpflichten, bei künftigen Konflikten sich vorangehenden Vermittelungen zu unterstellen. Diese Klausel enthält ein dem Prinzip des Schiedsgerichts dargebrachte Anerkennung, – befolgt wurde sie aber nicht.

Im Jahre 1863 schlug die französische Regierung den Mächten vor, einen Kongreß zu veranstalten, bei welchem die Grundlage zu allgemeiner Abrüstung und zu einverständlicher Verhütung künftiger Kriege gelegt werden sollte.

Recht spärlich die Eintragungen, die zu jener Zeit mein Protokoll füllten! Das ist später anders geworden. Sie beweisen aber, daß die Möglichkeit des Weltfriedens schon von altersher ins Auge gefaßt worden war. Nur vereinzelt, von großen Zwischenräumen getrennt, erhoben sich die Stimmen und verhallten – nicht nur unbeachtet, sondern zumeist auch ungehört. Mit allen Entdeckungen, allem Fortschritt, allem Wachstum geht’s nicht anders:

Naht von ferne sich der Frühling,
Zwitschert’s da und dort hervor,
Rückt er weiter in das Land ein,
Schmettert’s laut im großen Chor.
So im weiten Kreis der Zeit
Flüstert’s lang schon da und dort,
Kommt der richtige Moment
Stimmen Alle ein sofort.

     (Märzrot)


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Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/226&oldid=- (Version vom 23.6.2018)