bin en particulier, in der ganzen Vertauschungssache der Pfarrgüter, zu meines Gewissens größter Consolation, in so fern ganz uninteressirt, weil zu der hiesigen Superintendur ausser einigen unentbehrlichen Wiesen und einem geringen Stücklein Feld, nicht der geringste Feldbau gehöret. Und auch dieß rechtfertiget mein Gewissen vor Gott, daß ich en particulier keine unlautere Absicht habe, weil Ew. nicht bergen kann, daß ich vor 27 bis 28 Jahren einer von denen gewesen bin, welche unter der gottseligen Regierung Höchstdero Herrn Vaters G. G. für die Veräusserung der meisten Pfarrgüter sehr portirt war, und von dem höchstseel. Herrn Markgrafen zu vielen Privat-Unterredungen in der Sache gezogen zu werden gewürdiget wurde. Aber je tiefer ich in die damahligen Projekte, (welche gleichwohl die fürstmildeste Intention pro basi hatten, daß auch nicht ein Heller von den Kaufschillingsgeldern zu dem fürstl. Interesse gezogen werden sollte) mit meiner, wiewohl geringen Überlegung eindrang; desto mehr Schwierigkeiten stellten sich mir und andern in den Weg. Und je mehr ich erfuhr, wie die meisten Pfarrgüter aus gottseligen Stiftungen herrühreten, die mit Hautschauernden Flüchen und Unsegen verknüpft sind; desto mehr fand ich mich in meinem Gemüthe gedrungen, das Vorhaben in wahrer redlicher Absicht und Gewissens halber in demüthigster Unterthänigkeit zu widerrathen. Es unterblieb auch alles. Bey gegenwärtig vorseyender Veräusserung oder Vertauschung aber fallen mir die Bedenklichkeiten ungleich grösser vor.
X. Y.: Beschluß des Schreibens aus dem Hohenlohischen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 446. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschlu%C3%9F_des_Schreibens_aus_dem_Hohenlohischen.pdf/13&oldid=- (Version vom 13.9.2022)