einen Bürgen stellen, daß dieses allezeit exacte geschehen werde. Die Zeiten ändern sich.
2) Die Erfahrung hat es, leider! bisher genug gelehrt, wie hart es, wo nicht bey allen, doch bey den meisten Ämtern gehalten, bis mancher Geistliche und Schuldtener, der nur 5. 10. 20. 30 fl. und weniges Besoldungs-Getraid daselbst zu erheben hat, etwas bekommen. Jahr und Tag und noch länger hat er passen, rennen, laufen und betteln müssen, ehe ihm der Beamte das seinige abgegeben. Ich will mich nur auf die kläglichen Berichte und Supplicationes beziehen, welche noch vor weniger Zeit von den Geistlichen und Schulbedienten zu Neustadt an der Aisch wider das Amt Birkenfeld zum Consistorio und von diesem ad manus Serenissimi eingelaufen sind; Was wird es erst werden, wenn die Beamten zu 100 und mehr Gulden an Geld, und mehrere Simra Getraid abgeben sollen?
3) Der Beamte hat das principium: das herrschaftliche Interesse geht allem vor. Der Pfarrer muß warten. Da helfen auch die geschärftesten hochfürstl. und Cammerbefehle nichts. Der Beamte sagt: ich habe selber weder Geld in der Cassa, noch Getraid auf dem Boden: oder ich bin mit so vielen Cammer-Assignationen überhäuft, daß es nicht zureichet.
4) Die Gotteshäuser, welche vor 3 Jahren so vieles Geld der Münzbanco haben vorschiessen müssen, erfahren es leider! genug. Die allertheuersten und gnädigsten Versicherungen, hochfürstl. Hand und Siegel, so wegen richtiger
X. Y.: Beschluß des Schreibens aus dem Hohenlohischen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 452. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschlu%C3%9F_des_Schreibens_aus_dem_Hohenlohischen.pdf/19&oldid=- (Version vom 13.9.2022)