erkaltet. Es thut hochnöthig, vielmehr alles hervor zu suchen, gottselige Herzen zu locken, daß sie zu besserem Unterhalt der armen Geistlichen, denen ihr Amt ohnehin mit den schlimmern Zeiten nur mehr erschweret wird, fernerhin etwas stiften, als daß sie davon abgeschrecket werden.
5) Die benachbarten Römischkatholischen gloriren und lästern darüber, daß einem die Ohren gellen müssen. Die evangelischen Geistlichen sind ihnen ein böhmisches Beyspiel; in ihren Zechen singen sie ein Liedlein von den lutherischen Pfaffen, (wie sie uns nennen) ihren Weibern und Kindern. So frohlocken über uns, daß es nun bald gar mit uns aus seyn werde. Aber es bleibet bey ihnen nicht dabey, daß sie sich damit küzeln, sondern sie schliessen auch zugleich, obschon ohne Grund, auf die Unrichtigkeit unserer Evang. Lehre. Sie bürden unsrem allerheiligsten Glauben principia auf, als ob nach demselben erlaubt wäre, mit Aufhebung geistlicher Stiftungen auch alle Treue und Glauben aufzuheben, und um die Erhaltung des Evang. Gottesdienstes und derer, die am Worte arbeiten, wenig bekümmert zu seyn. Wer kann es ihnen wehren? oder wer vermag sie eines bessern zu belehren? Es ist aber eine große Gewissenssache, dem Lästerer Veranlassung zu geben, die allerheiligste Lehre Christi zu schmähen.
6) Einem treuen und redlichen evangelischen Geistlichen, Diener und Unterthan aber muß es bey dem allen höchst empfindlich fallen, wenn die
X. Y.: Beschluß des Schreibens aus dem Hohenlohischen in: Journal von und für Franken, Band 3. Raw, Nürnberg 1791, Seite 460. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschlu%C3%9F_des_Schreibens_aus_dem_Hohenlohischen.pdf/27&oldid=- (Version vom 13.9.2022)